Cadfish 2024





Die antiken Helden in Hollywood-Streifen sehen in der Regel nicht minder mitgenommen aus. Dreckig und verschwitzt steigen die allerdings trotz aller Strapazen, die gerettete Schönheit spielend leicht auf Händen tragend, über die sich zu ihren Füßen auftürmenden Leiber ihrer Gegner.
Ich hingegen finde kaum die Kraft, um wenigstens meinen Hintern aus dem Sattel zu heben, und falle beim Ausklicken beinahe um. So platt wie heute, war ich noch nie!



Verdient und hart erarbeitet wäre sie also, die Willkommensfeier.
Aber sie findet nicht statt. Beinahe unbemerkt vom Rest der Welt, rollen wir am Samstag um 22:20 Uhr in Lübeck ein.
Kein applaudierendes Empfangskommitee, keine johlende Menge, nichtmal Pompons wedelnde Cheerleaderinnen, über die ich mich persönlich besonders gefreut hätte, warten beim Überqueren der Ziellinie auf uns.
Dafür aber tut es Arne Semken, Mitveranstalter der Cost and Deadfish Gravelchallange - kurz CadFish - des RST Lübeck e.V., und lädt zu Bier und Grillwurst ein, was die fehlenden Cheerleaderinnen zumindest ansatzweise ersetzen kann.




Arndt wirkt nicht minder angeschlagen. Mit leerem Blick an seinem Bier nuckelnd, gibt er zeitweise nur noch unvollständige und zusammenhangslose Sätze von sich. Auch er hat sich komplett in den Keller gefahren. Ich hatte ihn gewarnt, einen 300er Gravelbrevet, auch im flachen Norden, nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Ich muss an dieser Stelle jedoch spoilern und anmerken, dass er bärenstark gefahren ist. Er war an diesem Wochenende definitiv der Motor im Team.




Doch Stopp! Der Leser verlangt, wohl zu Recht, und auch um folgen zu können, nach einer chronologischen Aufzählung der Ereignisse:

Es ist Freitag Morgen 08:00 Uhr, als uns unsere Wecker, deutlich zu früh für das allgemeine Wohlbefinden, aus den Federn reißen.
Einem ausgiebigen Frühstück folgt banges Hoffen und Warten. Nachdem sich wenige Tage zuvor eine Reifensalami aus meinem Hinterrad verabschiedet hatte, und jegliche Versuche den Reifen erneut zu flicken scheiterten, haben Sven Hielscher und Thomas Büchler ganz selbstlos alle Hebel in Bewegung gesetzt und mir meinen neuen Wunschreifen, einen Wolfpack Race, besorgt und zugeschickt.
Vielen Dank an dieser Stelle.
Die Gummipelle schwirrte nun aber seit Anfang der Woche in den endlosen Weiten eines namenhaften Versandlogistikers umher. Um 12.15 Uhr, und somit weniger als 5 Stunden vor dem Start, trifft das Paket wider Erwarten doch noch ein. In Windeseile montieren wir den Pneu, schnallen die Räder ans Auto und brausen nach Lübeck.


Freitag 16:00 Uhr: Beeindruckt sind wir, ob der tollen Atmosphäre. Der RST Lübeck ist kein kommerzieller Veranstalter, braucht sich in Sachen Organisation und Verpflegung aber keinesfalls vor ihnen verstecken. Wir werden äußerst freundlich von anderen Fahrern und der Orga-Crew empfangen, erhalten unsere Startunterlagen, sowie, zu unserer freudigen Überraschung, einen Satz hochwertige Reifenheber als Give away, sowie einen Becher mit dem CadFish-Logo, der mir zur bestimmungsgemäßen Nutzung viel zu schade wäre und einen Ehrenplatz in meinem Wohnzimmer erhalten wird.


Die Stimmung unter den Teilnehmern lässt sich als beinahe familiär bezeichnen. Es wird sich viel unerhalten, gefachsimpelt und gelacht. Abschätzende Blicke nach Wadenstruktur, Oberschenkelkonturen, Hochwertigkeit des gefahrenen Materials - Fehlanzeige. Konkurrenzdenken, wie ich es bei MTB-Rennen oft erlebe, gibt es nicht. Hier in Lübeck treffen sich Fahrradverrückte und zelebrieren ein Event, das ihrem Hang zur Langstrecke Raum zur Entfaltung bietet - das verbindet.



Mit leichter Verspätung setzt sich um 17 Uhr der Tross von Fahrern der 300er Strecke in Bewegung. Die 400er sind bereits unterwegs, die 100er und 200er werden morgen früh über die Startlinie rollen. Wir sind die einzigen MTB Fahrer im Feld, sollten damit eigentlich als Exoten unter den Gravelbikern auffallen, müssen uns aber von einem Fahrer auf seinem 20 Zoll Klapprad, den fortan alle nur "Klappi" nennen werden, die "Show" stehlen lassen -  ein total verrückter Kerl!





Anfangs bleibt es unspaktakulär. Die Wege sind extrem matschig, und die Fahrer noch nicht gewillt, sich bereits jetzt schon fullspeed die erste Fangopackung abzuholen. Dennoch zieht sich das Feld nach und nach auseinander. Auf den ersten 30 Kilometern ist die Strecke sehr abwechslungsreich, und zu unserer Freude, auch traillastig. Hier können wir nicht nur den Flow genießen, sondern auch die Vorteile von Federgabel und breiten Reifen voll ausspielen. 


Bereits bei Kilometer 30 wartet die erste und einzige Verpflegungsstation auf uns. Wie schon beim Start, finden wir auch hier den Tisch reich gedeckt vor. Selbst Thüringer liegen auf dem Grill für uns bereit. Die nach dem Event aufkeimende Kritik darüber, dass das Angebot der Speisen nicht vegan war, stößt mir übrigens noch immer sauer auf. Da stellt ein kleiner Verein mächtig was auf die Beine und muss sich dann von einem militanten Fleischverweigerer den dogmatisch mahnenden Zeigefinger zeigen lassen? Ich finde: Wer eine Extrawurst will, kann sie sich ja mitbringen!




Eine Extrawurst scheint auch Klappi zu wollen, als er an der Verpflegungsstelle eintrifft und nachfragt, ob die Strecke wirklich allen Ernstes über Jamel - das berüchtigte "Nazidorf", führen würde. Seiner Meinung nach müsse so etwas bei der Streckenplanung berücksichtigt und umfahren werden, was er jetzt gern tun würde. Das wäre zwar in etwa so, als würde ich in Hamburg den S-Bahnfahrer bitten, die Haltestelle Altona großräumig zu umfahren, weil dort die Steineschmeißer vom G20 Gipfel wohnen (was übrigens nicht weniger Vorurteilsbehaftet wäre), aber einen Versuch kann Klappi sich wohl einfach nicht verkneifen.

Schnell wird im weiteren Gesprächsverlauf klar, dass er politisch nicht nur eine sehr manifestierte und extreme Meinung hat, und diese penetranterweise permanent verkünden zu müssen glaubt, sondern die Rechten seiner Meinung nach auch überall auf ihn lauern würden. So will er nur wenige Meter zuvor völlig grundlos von drei Nazis belästigt und verbal attackiert worden sein, die er dann erstmal richtig rund gemacht haben will.
Wir haben die Stelle nur wenige Minuten vor ihm passiert, wurden allerdings nicht belästigt; haben wir was falsch gemacht?
In egozentrischer Manier hat der Klappi jetzt zu einem belehrenden Vortrag für alle Anwesenden angesetzt und lässt keinen Zweifel daran, dass es nur eine richtige Meinung - nämlich seine - gibt. Er wirkt ein wenig gereizt und arg streitsüchtig - schade, denn bisher war mir der Typ so urig sympathisch gewesen.
Arndt und ich verstehen uns ohne Worte - ein Blick genügt und wir brechen auf. Wir empfinden dieses Thema bei einer Radveranstaltung als unpassend. Wir wollen schließlich ein Gravelevent fahren, nicht an einem politischen Protestzug teilnehmen. Außerdem haben wir unsere Regenbogenfahnen auch gar nicht dabei.



Auf den nächsten Kilometern beschäftigt mich der Vorfall an der Verpflegung noch immer. Mir wird noch einmal bewusst, dass ich den Radsport auch deshalb so sehr mag, weil er mich den Alltag und seine Sorgen - die großen wie die kleinen, für eine Zeit vergessen lässt. Die sich auf dem Schreibtisch türmenden Rechnungen, der frustrierende Job und der fällige Werkstattbesuch des Autos, sind für eine Weile ebenso aus dem Sinn, wie die innenpolitische Lage unseres Landes, globale Konflikte und die Debatten über Radwege in Peru.
Radfahren beschränkt das Leben in gewisser Weise auf das für den Moment Essenzielle: Lenken, treten, essen, trinken, ggf. schlafen - mehr nicht. Radfahren ist mentale Stille - der Pausenknopf im sich überschlagenden Hamsterrad negativer Gedanken. Grandios!


Die Dämmerung bricht langsam herein, als Arndt bei Kilometer 70 die Luft ausgeht.
"Ich bin platt", ruft er mir zu, meint aber eigentlich seinen Reifen. Irgendwo auf dem mit Bauschutt aufgefüllten Feldweg und der nun zu befahrenen Panzerplatte, hat er sich einen Stein in den Reifen gefahren. Der Defekt - übrigens unser einziger - ist schnell behoben und die kleine Verschnaufpause kommt gar nicht so ungelegen.

Mitternacht; Kilometer 95: Das kleine Örtchen Rampe - ein Kaff, von dem (Anwohner ausgenommen) noch nie ein Mensch jemals gehört haben dürfte - wird zum Dreh- und Angelpunkt der Nacht. Bedingt durch das infrastrukturelle Nichts in Mecklenburg-Vorpommern, und befeuert durch die späte Startzeit, wird Rampe zur Oase für die hungrige Radfahrermeute. Rampe hat nämlich etwas zu bieten, was die Gemeinde von anderen unterscheidet: Rampe hat eine Tankstelle; und die hat sogar bis in die frühen Morgenstunden offen. 


Es ist nur der Nachtschalter geöffnet. So ist es uns nicht möglich, den Verkaufsraum zu betreten und die angebotenen Waren in Augenschein zu nehmen. Folglich frage ich die junge Verkäuferin nach dem Sortiment.
"Also, wir haben ...."
Nachdem sie etwa 20 Artikel in der Geschwindigkeit einer Nähmaschine runtergerattert hat, kann ich ihr nicht mehr folgen und bestelle die beiden Dinge, die mir noch im Gedächtnis geblieben sind: Frikadelle und Schnitzel.
"Im Brötchen? Warm?", will sie wissen.
"Egal, Hauptsache schnell", denke ich, nicke aber zustimmend.

8,30 € später sitze ich, arm aber satt, vor der Zapfsäule und sehe weitere Fahrer eintreffen, die wie ein Schwarm Moskitos über den Nachtschalter herfallen. 
"Also, wir haben ...", höre ich die leicht verzerrte Stimme durch die Gegensprechanlage quaken, während bereits das nächste Grüppchen Fahrer eintrifft. Ob sie wohl weiß, dass beim CadFish insgesamt rund 200 Fahrer an den Start gehen?




Im weiteren Verlauf der Nacht habe ich tatsächlich, wie ich erschreckenderweise feststellen muss, so etwas wie einen kleinen Filmriss. Ich kann mich nicht an Ortsnamen, und auch kaum an die Streckenbeschaffenheit erinnern. Offenbar habe ich eher funktioniert, als agiert. Die Maschine lief noch, aber der Zentralrechner scheint in den Standby geschaltet gewesen zu sein.
Für gewöhnlich gehe ich, auch am Wochenende, so zwischen 22 und 23 Uhr schlafen, und stehe zwischen 5 und 6 Uhr wieder auf. Das ist exakt die Zeitspanne, die mich auch bei den 24 Std.-Rennen immer stark an Leistung verlieren lässt - das ist hier heute nicht anders.
Und es ist exakt die Zeitspanne, daran errinnere ich mich dank des Muskelkaters noch zu gut, in der Arndt mal so richtig aufdreht. Habe ich bisher die Führungsarbeit übernommen, zeigt er mir jetzt nur noch sein Hinterrad und macht ordentlich Pace. Es wird sich übrigens im weiteren Verlauf immer wieder zeigen, wie gut wir beide miteinander harmonieren. Mal hat er ein Loch und ich führe, dann wieder ist es andersrum und er zieht mich - und das, ohne das wir uns in irgendeiner Form absprechen müssten. Wir lachen sogar mehrmals ein wenig erstaunt darüber, wenn wir einmal mehr synchron schalten oder gleichzeitig die Lichtstufe unserer Lampen umstellen.


Um 6 Uhr stranden wir vor einem Supermarkt in einer Ortschaft, deren Namen mir zu merken ich nicht in der Lage war. Neben einem Stück Gras entlang eines Kanals, einer Tragepassage im Wald, und ein paar Kilometerchen Schotter, war die Nacht vorrangig asphaltlastig.
Wir haben rund 170 Km in den Beinen und beschließen, die Stunde bis zur Ladenöffnung der Regeneration zu widmen. Während mir sofort die Augen zufallen, bewacht Arndt die Räder - von Müdigkeit bei ihm noch keine Spur. Der Typ ist ´ne Maschine!



Nach der Verpflegungsaufnahme geht es für uns weiter. Die Stunde Schlaf tat gut, war aber keinesfalls ausreichend. Auch fällt es gar nicht so leicht, den zunehmenden Druckschmerz am Hintern und den Handballen zu ignorieren. Ohnehin zwickt und zwackt es immer wieder mal hier, mal dort. Kniegelenke, Archillesferse, Schultern, Rücken. Irgendwas davon tut immer weh. Ich habe versucht, in diesem Wechsel ein Rotationssystem zu entdecken, bin aber gescheitert -  die Wehwehchen kommen und gehen willkürlich.


Gegen Nachmittag erreichen wir Dömitz. Das ein Ort, den jeder kennen sollte der nicht nur singen und klatschen in der Schule hatte. Weil ich im Geschichtsunterricht aber auch immer Kreide holen war, wie Arndt neckend vermutet, weiß ich über Dömitz nur, dass hier im dreißigjährigen Krieg ordentlich was los war. Da haben die Schweden den Sachsen mächtig die Köppe eingehauen, was die Sachsen wohl nicht so gut vertragen haben sollen. Das dies ursächlich für ihren Dialekt ist, erscheint zumindest mir naheliegend. Arndt äußerst allerdings Skepsis an meiner These, warum auch immer.
Die Festung bekommen wir nicht zu sehen, was u.a. auch daran liegen könnte, dass wir uns auf das Essenzielle, in diesem Falle die Nahrungsaufnahme konzentrieren. 
Am Fähranleger kehren wir in eine Wirtschaft ein. Es ist seit mehr als 24 Stunden nicht nur die erste warme, sondern vor allen Dingen auch die erste vollwertige Nahrung. Selten waren 25 Euro derart gut investiert.


Im weiteren Verlauf ist die Strecke leider weiterhin sehr monoton. Wir vermuten, dass es Gravelfahrern, die ja deutlich dichter am Rennrad- als am Mountainbikesport angesiedelt sind, Spaß macht, dutzende Kilometer schnurgerade an einem Kanal oder einem Deich entlang zu fahren. Uns hingegen macht das wenig Spaß - gar keinen, um genau zu sein. Uns fehlt der Flow. 

Erste Erschöpfungsanzeichen nun auch bei Arndt. Unsere Bewegungsabläufe sind inzwischen so eckig wie die der Marionetten aus der Augsburger Puppenkiste; unser Reaktionsvermögen zudem auf dem Niveau von Wachkoma-Patienten angekommen. Irgendwo hinter Dömitz - zum Registrieren von Uhrzeit und Kilometerstand bin ich bereits nicht mehr in der Lage -  fällt er, bei einem eigentlich kinderleichten Wendemannöver, einfach zu Seite um. Wie ein nasser Sack geht er zu Boden. Kein Abrollen, kein Abstützen, kein Ausklicken. Platsch!

Der Sturz bleibt nicht folgenlos. Arndt hat sich am Knie verletzt. Es schwillt an und schmerzt höllisch.
An einem Deichanstieg muss ich sogar schiebend unterstützen. Auch zerlegt sich bei ihm nach und nach die Moral. Seine Flüche werden lauter, häufiger und konkreter.
Auch bei mir steht es mit der Motivation aktuell nicht zum Besten. Neben den vielen schmerzenden Körperstellen, nervt mich die Monotonie gewaltig. Zudem fehlt es mir im Moment ohnehin ein wenig an der nötigen Form. Nach dem Rennen am Alfsee hatte mich Corona im Würgegriff und ich spüre die Nachwehen doch noch sehr deutlich; es fehlen mir Kraft und Energiereserven.


Seit wir die 200 Kilometermarke durchbrochen haben, rechnen wir rückwärts. 300 Km sollte die Strecke ursprünnglich lang sein. Als wir eine Woche vor dem Start den Track erhielten, hatte Arne noch zehn Prozent on top dazugegeben - sogar gratis, was wir ganz doll lieb von ihm finden.

Es sind jetzt also nur noch 130 Kilometer zu absolvieren - oder immer noch; und die ziehen sich. Endlos lange Wege an Deich und Kanal, dazu fieser Gegenwind, dem wir schutzlos ausgeliefert sind, setzen uns mental und kräftemäßig schwer zu. Zumal uns noch zwei dicke Anstiege vor Lauenburg mit sieben bzw. zehn Prozent als Scharfrichter erwarten, die sich wie eine Wand vor uns auftürmen.



Inzwischen müssen wir immer öfter kurze Pausen einlegen. Uns geht zunehmend die Kraft aus. Auch der Schlafmangel macht sich deutlich bemerkbar. Vielleicht wäre es doch die bessere Taktik gewesen, anstatt non stop zu fahren, eine Übernachtung einzuplanen, um jetzt ausgeruhter zu sein. Allerdings hätten wir dann mindestens unsere Isomatten und Schlafsäcke mitschleppen müssen. Dieses Zusatzgewicht wollten wir uns sparen. Im Grunde war dieses Vorgehen sehr naiv. Wir haben unfassbares Glück mit dem Wetter. Der angekündigte Regen blieb aus. Nicht auszudenken, durchnässt und frierend irgendwo im Nirvana zu stranden, und nichtmal einen Schlafsack dabei zu haben.


Als wir endlich die 300 Kilometermarke geknackt haben, sind wir mächtig von Stolz erfüllt. Wäre doch gelacht, wenn sich jetzt nicht auch noch die letzten 30 Kilometer absolvieren ließen. Das Ziel in greifbarer Nähe, bekomme ich einen neuen Energieschub und mach die Kette nochmal mächtig stramm. Arndt fleht hinter mir, ich möge mal ein wenig Gas rausnehmen.
Aha, ist er also doch angeschlagen? Ich hatte schon befürchtet, der Teufelskerl würde den Trip tatsächlich ganz easy auf einer Arschbacke abreißen.
Bei einem kurzen Stopp wollen wir nun via Komoot die tatsächliche Reststrecke berechnen. Diese verfluchte App verpasst uns kurz einen kräftigen Dämpfer. Obwohl wir uns, abgesehen von dem Umweg zum Fährhaus, nirgends gravierend verfahren haben, liegen noch weitere zwei Dutzend Kilometer vor uns - mentaler Kotzkrampf!

Allerdings fallen uns die Zusatzkilometer dann doch leichter als gedacht. Es geht großteils leicht bergab und die Strecke ist extrem flowig zu fahren. Und es ist ja auch gar nicht mehr sooo weit. Außerdem warten da ja gleich die Cheerleaderinnen auf uns. Ob wir uns ein Deo hätten einpacken sollen?
Nach 345 Kilometern, 1459 Höhenmetern und 29 Stunden in Staub und Dreck, kommt mir dieses Überlegung zugegebenermaßen reichlich spät...






















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