Das Wetter lud heute mittag zum Radfahren geradezu ein. Leicht bewölkt bei 9 Grad. Nur der teils stark böige Wind störte dann doch erheblich.

Ich hatte mir vorgenommen im Bereich des Hoisbüttler Schühbergs und den umliegenden Waldgebieten auf Trailjagd zu gehen. Das Revier ist in der Szene für gute Bike-Möglichkeiten bekannt, von mir aber schon ewig nicht mehr befahren worden.

Die Anfahrt erfolgte auf Asphalt entlang der B75 bis nach Ahrensburg. Das war auch ganz gut so. Zum Einen hatte ich so die Möglichkeit langsam einzurollen und die Beine, die sich heute ungewohnt schwer anfühlten, etwas aufzuwärmen. Zum Anderen waren ein Großteil der Feldwege noch nicht abgetaut und tierisch glatt. So auch der Promenadenweg in Ahrensburg, der mich, man hätte es bei seinem Namen nicht geglaubt, beim Abwasserwerk ausspuckte.
Von dort aus ging es über Bünningstedt Dorf in Richtung Golf Club Hamburg Walddörfer. Auch hier waren viele Wege noch dick verschneit, oder aber vom Schmelzwasser völlig aufgeweicht. Das kostete reichlich Kraft.

Am Tannenberg traf ich dann auf eine Hundehalterin. Ich hatte ihren unangeleinten Labrador im Gebüsch schnüffelnd nicht gesehen. Auf seiner Höhe angekommen erschreckte sich das Tier mindestens ebenso wie ich. Aufgeregt bellte er mich an. Aufgrund seiner Körpersprache konnte ich aber von einem umgänglichen Vierbeiner ausgehen. Dennoch bat ich die Halterin das Tier kurz abzurufen. Meine Bitte wurde mit dem Heben der Nasenspitze und einem verächtlichen Blick quitiert. Folge leistete sie meiner Bitte nicht. Derzeit kommt es bei Radfahrern und Jogger in Mode Pfefferspray mitzuführen. In diesem Augenblick hätte ich mir auch welches gewünscht. Allerdings hätte ich es nicht gegen den Hund einsetzen wollen.
Naja, was will man erwarten, von einer Frau, die zum Gassigehen an den Golfplatz fährt und Pelzmantel und Stilettos trägt? Schickimicki-Tussi eben.
Was solls? Nicht aufregen, weiterfahren und froh sein, dass diese Frau zwar von Hunden nix versteht, aber das unverschämte Glück hat, einen Hund zu besitzen, der so friedfertig ist.

Den Bredenbeker Teich links liegenlassend setzte ich meinen Weg fort und kletterte den Bocksberg hoch. Kleines Blatt, großes Ritzel!!! Der Boden war so weich, dass ich zwischenzeitlich fürchtete stecken zu bleiben. Mein ziemlich abgefahrener Hinterreifen erleichterte mir dieses Unterfangen auch nicht sonderlich.
Endlich oben angekommen setzte ich mich auf eine Bank, wollte kurz pausieren, doch der immer stärker werdende Wind ließ mich recht schnell frieren und nach wenigen Minuten fuhr ich weiter.

Im Grunde hatte ich mein Ziel ja auch bereits erreicht. Rund um den Bocks- und den Sahlmannsberg gibt es diverse kleine, eng beieinander liegende Trails, mit zum Teil rasanten Abfahrten und dementsprechenden Gegenanstiegen. Doch auch hier war leider bei Weitem noch nicht alles fahrbar und so schwenkte ich nach einer Weile in Richtung Wulfsdorf ab und traf vor Ahrensburg wieder auf die B 75.
Das traf sich ganz gut, denn so konnte ich dem aufkommenden Hunger mit zwei bei MC Schmäck eingeworfenen Cheeseburgern begegnen.

Den geplanten Abstecher ins Stellmoor und den Beimoorwald ließ ich ganz spontan ausfallen. Der Grund dafür war der Schleicher im Hinterrad, der doch stärker war als zunächst angenommen. Ich hatte keine Lust mit der Minipumpe nachpumpen zu müssen und so ging es auf direktem Weg auf der Straße gen Heimat. Und das war bei dem inzwischen wirklich enorm starken Gegenwind gar nicht so einfach.

Somit kann ich heute auf 45 Km bei einem Schnitt von 19,2 Km/h zurückblicken.
Damit bin ich recht zufrieden. Ich war lange verletzt und wollte heute ohnehin eher die Stabilität meiner Schulter testen. Für einen Start Ende April in Soltau fühle ich mich aber derzeit bei Weitem noch nicht fit genug!

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