Bikeupgrade

Vielen Dank für die treuen Dienste auf zahlreichen Kilometern, doch hier trennen sich unsere Wege. Für meine Rock Shox Duke Federgabel ist endgültig Feierabend.

Sie sprach in letzter Zeit schlecht an und die Reboundverstellung saß fest. Als dann noch das Gewinde des Blow Up Ventils zergnaddelte war klar: Die muss zur Inst.
Nachdem die Gabel beim Service war und als ``nichtwiederherstellbar´´ deklariert zurückkam, wollte ich sie ursprünglich noch retten. Die Aussage von RS, es gäbe keine Ersatzteile für dieses alte Modell wollte ich so ohne weiteres nicht glauben.
Nach kurzer Suche im Internet wurde ich schnell fündig. Gleitbuchsen, Dichtringe, Öl und Abstreifringe - alles kein Problem und bezahlbar sind diese Ersatzteile auch.
Also habe ich die Gabel zerlegt, um zu sehen, welche Teile ich tauschen muss.

Zu meinem Erschrecken stellte ich fest, dass nicht nur die Gleitbuchsen, die sich ohnehin nur mit teurem Spezialwerkzeug wechseln lassen, sondern auch sämtliche Öldichtungen und die Dämpfungseinheit defekt waren. Letztere zu erneuern würde den Zeitwert der Gabel übersteigen.

Ein Neukauf widerstrebte zwar meiner Eigenart, die oft schottisches Blut in meinen Adern vermuten lässt, war aber unumgänglich. Ein Blick auf meine Finanzen machte aber sofort klar: Ein Highend Modell ist derzeit nicht drin. Selbst die einfacheren Gabel diesen Baujahres überstiegen mein Budget.

Ich wollte definitiv keine Elastomer-Stahlfeder und auch keine rein ölgedämpfte Gabel fahren. Erstere sind mir zu schwer, letztere zu teuer. Beide sind nur aufwändig an den Fahrer anzupassen. Mit meiner leicht einstellbaren und für meine Zwecke ausreichenden luftgefederten Duke war ich sehr zufrieden gewesen. Also musste ein gleichwertiger Ersatz dafür her.
Fündig wurde ich wieder im Hause Rock Shox. In der für mich relevanten Preisklasse unter 300 € bekommt man bei RS das beste Verhältnis aus Preis/Leistung.
Ich kaufte die Recon als Vorjahresmodell inklusive Poploc Hebel für 210 €.

Der Einbau der Gabel war (fast) ein Kinderspiel. Auch ohne Spezialwerkzeug gelang es mir den unteren Gabelkonus von der Duke auf die Recon zu verpflanzen. Ein altes Staubsaugerrohr half dabei. Das Ablängen des Steuerrohrs gelang dank Rohrschneider gratfrei und ohne Probleme.
Ich nutzte die Gelegenheit und verbaute zwei 10 mm Aluspacer. Einen über dem Vorbau, den anderen darunter. So habe ich die Möglichkeit die Vorbauhöhe jederzeit etwas zu varieren.

Nun stellte sich mir allerdings noch ein technisches Problem in den Weg. Die Steuerrohrkralle. Ich hatte vergessen eine neue mitzubestellen und bekam beim örtlichen Händler auch kurzfristig keine. Zwangsläufig versuchte ich mein Glück und trieb die alte Kralle mit einem Rohr aus der Duke heraus. Dies war mit einigen Hammerschlägen geschafft. Die Kralle in das Steuerrohr der Recon zu bekommen gestaltete sich deutlich komplizierter. Sie wollte partout nicht gerade hinnein. Alles Zerren und Ziehen blieb erfolglos. Die Kralle saß leicht schräg im Rohr.
Was solls, die Kralle dient ohnehin nur zum Einstellen des Lagerspiels. Wenn der Vorbau erstmal festgeklemmt ist, sind Kralle und Abdeckkappe ohnehin ohne tragende Funktion. Denn die übernimmt der Vorbau ganz allein.

Bei mir tut er das allerdings vorerst nicht. Nachdem ich bereits eine Schraube hatte ausbohren und durch eine größere ersetzen müssen (siehe Bericht Soltau), verabschiedete sich heute auch das Gewinde der zweiten Schraube. Um kein Risiko einzugehen habe ich einen neuen Vorbau bestellt und die Probefahrt der neuen Gabel vorerst verschoben.

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